Psychoanalyse
Auch heute noch ist der Begriff der Psychoanalyse eng mit dem Namen Sigmund Freud verknüpft. Heilung im Rahmen der Psychoanalyse geschieht durch das Bewußtmachen verdrängter Ängste und Konflikte.
Bekannte und verwendete Techniken hierfür sind u.a. die Traumdeutung und die freie Assoziation. Beide Elemente werden in unserer Praxis im Rahmen der Gesprächtherapie bei Erwachsenen und im Rahmen der psychoanalytischen Pädagogik in der Kinder- und Jugendpsychotherapie eingesetzt.
Die Psychoanalyse war die erste anerkannte Therapieform überhaupt. Sie wurde von dem Arzt und Psychiater Sigmund Freud eingeführt und Zeit seines Lebens verändert und weiterentwickelt. Bereits vor und auch nach dem Tode Freuds wurde die Entwicklung von unterschiedlichen Kolleginnen und Kollegen, unter anderem auch seiner eigenen Tochter Anna Freud, vorangetrieben. Aus diesem Grunde gibt es heute verschiedene Schulen der Psychoanalyse.
Im Mittelpunkt der Psychoanalyse als auch der Psychoanalytischen Pädagogik steht der Versuch,Verdrängtes bewußt zu machen. Negative kindliche Gefühle, traumatische Erlebnisse (Trennung, Scheidung, Tod, sexueller Mißbrauch) oder Hassgefühle werden ins Unbewußte verdrängt. Allein die Erinnerung daran könnte das Selbstbewußtsein negativ beeinträchtigen. Die Ursache für psychische Störungen liegt nach Meinung der Psychoanalytiker darin, daß sich der Mensch seiner wahren Ängste und Motive nicht bewußt ist. Deshalb beschäftigt sich diese Therapieform nicht vorrangig mit den aktuellen Problemen, sondern meist mit verdrängten Konflikten aus der Kindheit Um das Verdrängte wieder ins Bewußtsein zurückzuholen, werden eine Reihe von Techniken angewandt. Eine Anzahl dieser Techniken verwende ich ebenso in den von mir angebotenen Sitzungen in Gesprächstherapie als auch in der altersgerechten Form in den Stunden mit Kindern und Jugendlichen.
Eine auch von mir angewandte Form dieser Techniken ist Gedanken und Gefühle frei und einfach aussprechen. Diese Technik trägt den Namen Freie Assoziation. Dabei wird der Klient aufgefordert, im geschützten therapeutischen Rahmen seinen Gedanken und Gefühlen freien Raum zu lassen und alles auszusprechen, was ihm in den Sinn kommt. Wichtig ist, daß auch vermeintlich Unwichtiges, Unpassendes oder Peinliches ausgesprochen werden kann und wird. Auch Widerstände spielen hier eine zentrale Rolle. Widerstände sind Zeichen einer bewußten oder unbewußten Kontrolle, besonders der empfindlichen Bereiche. Wird ein solch sensibler Bereich berührt, reagiert der Klient bzw. die Klientin mit ausweichendem Verhalten wie zum Beispiel Scherzen, Gedächtnislücken (Dissoziationen), Schweigen oder vielerlei Taktiken um die Sitzung an diesem Punkt zu unterbrechen. Genau durch diese Ausweichreaktionen können die verdrängten, sensiblen Bereiche ausgemacht (in meiner Form der Gesprächstherapie langsam und behutsam aber deutlich) werden.
Eine weitere Technik der Psychoanalyse ist die Traumanalyse. Nach Meinung der Psychoanalytiker sind Kontrollmechanismen des Bewußtseins während des Schlafes abgeschwächt. Verdrängte Inhalte kommen deshalb an die Oberfläche. Damit das Bewußtsein geschützt ist, kommen die verdrängten Inhalte nur in symbolischer Form an die Oberfläche. Diese Symbole werden von Therapeuten gedeutet und dem Klienten vorsichtig klar gemacht. Geht der Therapeut besonders behutsam und vom Patienten kaum bemerkt vor, wird dieser die Interpretation sich selbst zuschreiben können und sie deshalb leichter annehmen können. Angewandt wird die Psychoanalyse bei allen Formen seelischer Störungen wie Ängsten, Depressionen, Zwängen, sexuellen Störungen und Eßstörungen.